Update – Gesundheit, Geld, Gerechtigkeit

4. Februar 2010 um 12:26 | Veröffentlicht in News, Veranstaltungen | Hinterlasse einen Kommentar

Interessierte können sich den Flyer zum Thementag in Erlangen nun hier herunterladen.

Gesundheit, Geld, Gerechtigkeit
Stehen wir bald im Regen?

 Thementag am 17. April 2010 in Erlangen, Kopfklinik, Schwabachanlage 6

 Hängt unsere Gesundheit in den kommenden Jahren immer stärker vom Einkommen ab? Schon jetzt ist von einer Zwei-Klassen-Medizin die Rede, PrivatpatientInnen würden schneller, besser und umfassender behandelt als KassenpatientInnen. Erwiesen ist außerdem, dass Armut der Gesundheit schadet. Wer von Hartz IV lebt, kann nichts „zuzahlen“ und verzichtet auf orthopädische Hilfsmittel oder Medikamente. Entwickelt sich da die 3-Klassen-Medizin?

Die ökumenische Woche für das Leben beschäftigt sich im Jahr 2010 mit der gerechten Verteilung der Ressourcen im Gesundheitssektor. Da geht es um Geld und Gerechtigkeit, und weiter führend um die Frage, was „Gesundheit“ eigentlich ist. Ist Gesundheit wirklich „das Wichtigste“, und wenn ja: Fehlt Menschen, die mit einer Krankheit oder Behinderung leben, dann „das Wichtigste“? Was sagt die Theologie dazu?

Gerechtigkeit in Gesundheitsfragen hat sehr viel mit Hoffnung zu tun. Hoffnung für alle: Auf Pflege und Behandlung, auf Hilfe und Heilung. Mit unserer herzlichen Einladung zum Thementag „Gesundheit – Geld – Gerechtigkeit“ verbinden wir gerne die Einladung zum Ökumenischen Kirchentag „Damit ihr Hoffnung habt“ vom 12. bis 16. Mai 2010 in München.

Unser Dank gilt der ökumenischen Klinikseelsorge Erlangen für Organisation und Durchführung dieses vielseitig interessanten Tages.

Dekan Peter Huschke und Dekan Josef Dobeneck

 

Programm
8.30 Uhr Begrüßungskaffee – Kopfklinik, Schwabachanlage 6, Foyer
9.00 Uhr Begrüßung durch den Ärztlichen Direktor Prof. Dr. med. Heinrich Iro und die Dekane Josef Dobeneck und Peter Huschke – Kopfklinik, Schwabachanlage 6, Foyer
9.30 Uhr Biblische Modelle von Gerechtigkeit – und was sie bedeuten für den Umgang mit kranken Menschen. Prof. Dr. Joachim Kügler, Bamberg, Hörsaal
10.15 Uhr Gesundheit – ein Mensch unangemessenes Ideal? PD Dr. theol. habil. Hans-Martin Rieger, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, Hörsaal
11.00 Uhr Pause, Stehkaffee, Kopfklinik, Schwabachanlage 6, Foyer
11.15 Uhr Gesundheitspolitische Perspektiven: gerecht und bezahlbar Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Hörsaal
12.00 Uhr Mittagskanon: Lobe den Herrn, meine Seele 
12.15 bis 14.00 Uhr Mittagspause. Gelegenheit zum Mittagessen in der Palmeria nahe der Kopfklinik
13.00 Uhr Ausstellungseröffnung: Bilder – Auf der Suche nach seinen kreativen Kraftquellen. Kopfklinik, Schwabachanlage 6, Erlangen
14.00 bis 16.00 Uhr: Workshops (s.u.)
16.30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit Regionalbischof Dr. Stefan Ark Nitsche und Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Kapelle in der Kopfklinik, Schwabachanlage 6, Erlangen

Die Workshops 
Thema 1: Bibliodrama
Wir erarbeiten uns spielerisch einen biblischen Text, in Beziehung mit uns selbst. Anschließend reflektieren wir: Was haben wir Neues erfahren zum Thema, zum Text oder zu uns selbst? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Notwendig sind Offenheit für die Methode und Lust an Entdeckungen. TeilnehmerInnen: max. 12 Personen.
Pfr. Matthias Schulz, Bibliodramaleiter, Supervisor DGfP

Thema 2: Ethik in der Medizin
Am Universitätsklinikum Erlangen besteht seit 2002 ein Klinisches Ethikkomitee, das Ethikberatungen für Patienten und Angehörige, Ärzteschaft und Pflege durchführt. Es soll die Arbeit des Klinischen Ethikkomitees vorgestellt und das Thema Zeitökonomie in der Beratungsarbeit vertieft werden. Zeit ist eine zentrale Ressource in Medizin und Gesundheitswesen. Am Beispiel der Erlanger Beratungsarbeit, ausgewählter Fälle und empirischer Studien werden Aspekte von Zeit, Ethik und Ökonomie diskutiert.
Professor Dr. Andreas Frewer, M.A., Erlangen
Dr. Florian Bruhns

 Thema 3: Leben mit der Krankheit – Aus der Sicht einer Psychologin und Angehörigen
Wie können Menschen mit Schicksalsschlägen, Trauerkrisen und lebensbedrohlichen Krankheiten umgehen? Welche psychologischen Hilfen sind sinnvoll, um die Leiderfahrung irgendwann in das weitere Leben zu integrieren? Die TeilnehmerInnen erhalten einen Einblick in psychotherapeutische Vorgehensweisen und können ihre eigene Handlungsfähigkeit erweitern. Filmausschnitte zeigen, wie ein Krebspatient und dessen Angehörige mit der Erkrankung umgehen.
Hannelore Sinzinger, Psychoonkologin

 Thema 4: Als Familie mit Behinderung leben
Wenn in einer Familie ein Kind mit Behinderung geboren wird, verändert sich vieles, oft alles. Wie gehen Familien damit um?
Prof. H.-W. Ritter und Pfarrerin Annemarie Ritter

 Thema 5: Pränataldiagnostik
Berichte aus ärztlicher (N.N.) und pflegerisch-therapeutischer Sicht (Beatrix Storjohann, Frauenklinik Erlangen), sowie aus der Langzeitbegleitung betroffener Eltern (Ingrid Modlmayr, Kinderhospizdienst und Mitglied der Selbsthilfegruppe Leona e.V.). Ausreichend Raum für Fragen und Gespräche rund um das Thema.
Pfarrerin Regina Korn-Clicqué, Klinikseelsorgerin

 Thema 6: Wie viel Gesundheit braucht ein Mensch am Lebensende?
Patientenverfügung, Sterbehilfe, Sterbebegleitung – hier gibt es keine einfachen Entscheidungen. Ethische und neue juristische Aspekte sollen im Hinblick auf Situationen aus der Praxis des Klinikalltags, der Palliative Care (v.a. Schmerzlinderung) und der Hospizarbeit nach einem Kurzvortrag diskutiert werden.
Dr. Markus Rothhaar, Professur für Ethik in der Medizin, FAU Erlangen
Oberarzt Dr. Peter Oppelt, Waldkrankenhaus Erlangen, Anästhesie
Pfarrerin Christine E. Günther, Klinikpfarrerin

 Thema 7: Seelische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen
Die seelische bzw. psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen fordert zunehmend die Aufmerksamkeit von Eltern und allen, die mit Heranwachsenden beschäftigt sind. Der ganzheitliche, multidimensionale diagnostische Ansatz in der Kinder- und Jugendpsychiatrie versucht, den immer komplexer werdenden Lebenssituationen belasteter Kinder in unserer heutigen Zeit gerecht zu werden.
Neben dem Verständnis für diese Schwierigkeiten an sich ist auch der Versuch, durch individuelle, zeitnahe und wirkungsvolle Maßnahmen therapeutisch einzugreifen, eine Herausforderung. Kinder haben keine große Lobby in unserer Gesellschaft, daher ist es besonders wichtig, alle relevanten Berufsgruppen und Interessierte für die Forderung nach einer (noch lange nicht erreichten) hinreichenden Versorgungsstrukur bei Kindern mit seelischen Nöten zu sensibilisieren.
Dr. Oliver Kratz, Leitender Oberarzt der Kinder- und Jugendabteilung in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik, Erlangen


Anmeldung

Anmeldung erbeten an BildungEvangelisch, Tel.: 09131-200-12/-13 Fax: 09131-204562
E-Mail: info@bildung-evangelisch.de.

Teilnahmegebühr:
Ganztags: 20,- EUR / 10,- EUR erm. (SchülerInnen, Studierende, ALG 1 oder 2)
Halbtags: 10,- EUR / 5,- EUR erm. (SchülerInnen, Studierende, ALG 1 oder 2)

Ihren Teilnahmebeitrag überweisen Sie bitte an: Evang. Stadtakademie, Konto 34 001 673, Sparkasse Erlangen, BLZ 763 500 00, Stichwort: Woche für das Leben.
Für Kurzentschlossene richten wir am 17.4. eine Tageskasse ein.  

Wir danken für die freundliche Unterstützung:  Erzbistum Bamberg, Evang.-Luth. Landeskirche Bayern, Ökumenischer Kirchentag 2010, Universitätsklinikum Erlangen

Eine ökumenische Veranstaltung des erzbischöflichen Dekanats Bamberg und des evang.-luth. Dekanats Erlangen, organisiert von der Klinikseelsorge Erlangen und BildungEvangelisch Erlangen. 

Mehr Informationen: www.erlangen-evangelisch.de

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